1,5 Jahre mJB – Gedanken aus der Fankurve

Hm, ist das eigentlich eine Fankurve? Möglicherweise sowas Ähnliches. Auffällig ist jedenfalls, dass sie bei sämtlichen gegnerischen Mannschaften – gleich ob auswärts oder zu Hause – mächtiger ist als die eigene. Die Jungs aber scheint das nicht zu stören: Ganz gleich, wie holprig sich die Startbedingungen für die Cool Boys gestalten, schieben sich die Ergebnisse mittlerweile in Regionen, in denen deutlich wird, dass in den vergangenen anderthalb Jahren solide Arbeit geleistet wurde.

So zu sehen auch am 8.1.2017, als die Mannschaft „pünktlich“ 7 Minuten vor Anwurf gegen den Bornaer HV09 in Regis-Breitingen zum Halleneingang – im wahrsten Sinne des Wortes – hereinschneite. Es gab also einen Kaltstart mit entsprechend viel Ballbetrieb im Naunhofer Tor, der einen schlimmen Ausgang befürchten ließ. So langsam aber tauten die „Weitgereisten“ auf, und als der Hankopter – das Dreamteam aus Lucas Hanke und Leon „Girokopter“ Arand – endlich Betriebstemperatur erreicht hatte, betrieb er kontinuierlich Ergebniskosmetik, stoppte somit den Ausreißversuch der gegnerischen Torziffer mit kraftvoll und leidenschaftlich vorgetragenen Angriffen. Mit dem Ergebnis (33:26) muss man dann wohl nicht unzufrieden sein, zumal die Jungs es zunehmend verstehen, die Traineranweisungen (oder sind das Wünsche?) im Spiel umzusetzen.

Als trüge es diese Mannschaft in den Genen: Auch das Heimspiel gegen die SG Germania Zwenkau am 14.1.2017 begann mit einiger Aufregung. Dieses Mal waren die Cool Boys zwar zahlenmäßig gut aufgestellt, jedoch wurden 3 Spieler vom Schiedsrichterteam wegen fehlender Spielberechtigungen nicht zum Spiel zugelassen. Es blieben also zwei Auswechselspieler, immerhin einer mehr als in

Regis-Breitingen.

Nun ja, davon ließ sich der Rest nicht entmutigen. Auch nicht, als das gegnerische Team nach dem Wechsel des Torhüters plötzlich mit einem 7. Feldspieler zu überraschen verstand. Nach kurzer Verwirrung stellten sich die Jungs dieser abwehrtechnischen Herausforderung. Genau hier zeigt sich die Entwicklung dieser Mannschaft. Ich wage zu behaupten, dass eine solche unerwartete Konstellation noch vor einem halben Jahr zum Untergang geführt hätte. Mittlerweile aber gelingt es den Jungs, sich ganz gut auf Unverhofftes einzustellen und gleichzeitig eigene Angriffe zu platzieren. So konnten sie mit einem 24:28 in das Wochenende gehen.

Was in jedem Spiel zu beobachten ist, die Cool Boys haben richtig Spaß am Spiel. Egal, ob es gilt, einen erfolgreichen Angriff oder einen gehaltenen 7-Meter-Wurf zu feiern, einen verletzten Spieler zu verarzten oder ein Missgeschick auszubügeln, voneinander zu lernen oder Frust spielunschädlich abzubauen – sie stehen immer füreinander ein; schon allein das ist absolut sehens und lobenswert.

Fazit

Erstens: Verglichen mit dem, was die Jungs vor einem Jahr gezeigt haben, sind echte Fortschritte zu erkennen. Vor allem gelingt es offensichtlich immer besser, Ansagen des Trainers im Spiel umzusetzen. Auch sind hin und wieder Spielzüge zu erkennen, die sicher aus dem Training stammen. Zweitens: Es gibt jede Menge Luft nach oben. Und das ist gut so, denn wenn es endlich allen Spielern gelänge, die Handbremse vor dem Spiel zu lösen und durchgängig und mit Leidenschaft und vollem (Körper-)Einsatz das abzurufen, was im Training schon gut funktioniert und auch in den Spielen immer mal wieder durchblitzt, dann zeigen für die Cool Boys alle Daumen klar nach oben und wir fahren/radeln/gehen bald mit umgekehrten Ergebnissen nach Hause.

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