Eine Sekunde vor Ultimo schlägt Abstiegsgespenst zu

SV Chemie Zwickau – BSC Victoria Naunhof 17:16 (13:6)

Jubelnde NaunhoferinnenZwickau. Eine furiose Aufholjagd wurde nicht belohnt. Ein mageres Pünktchen benötigten die Naunhofer Handballdamen, um das selbst gesteckte Ziel Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen. In buchstäblich letzter Sekunde kassierten sie bei Chemie Zwickau Gegentor 17. Und da nur 16 eigene geschossen wurden, Taucha zu Hause gegen Neudorf/Döbeln gewann, stehen die Damen von der Parthe in der Abschlusstabelle auf Abstiegsplatz elf. Zum letzten Landesligasaisonspiel traten die Victoria-Damen erstmals auswärts vollzählig und mit Trainer Mathias Pfütze – zugleich Spieler des ersten Männerteams – an. Diesmal hatte Pfütze als Spieler frei und konnte mit nach Zwickau reisen. Naunhof hatte Anwurf, Zwickau ging zunächst mit 2:0 in Führung, bevor Nancy Franke zum 2:1 (6.) traf. Erst nach neun Minuten netzte der Gastgeber zum 3:1, zwischenzeitlich versiebten beide Mannschaften reihenweise ihre Chancen. Dann traf Anne Feige aus dem Rückraum zum 2:3. Doch Naunhof verkrampfte zusehends, überhastete Abschlüsse und wenig Bewegung waren Ursachen, wieso die Trabantstädterinnen davonziehen konnten. Bereits nach 16 Minuten führten sie 5:2. Pfütze versuchte mit einer Auszeit vergeblich etwas zu ändern. Noch konnte Naunhof durch Treffer von Nancy Franke und Claudia Lochmann an den Zwickauerinnen dranbleiben (4:6). Nach 20 Minuten führte Zwickau mit 7:4 und riss immer größere Lücken in die Naunhofer Abwehr. Über die Stationen 8:5 (Katrin Schneider, 21.) und 11:6 (Katrin Schneider, 25.) setzte sich Zwickau zum Halbzeitstand von 13:6 ab. Sollte sich ein Desaster anbahnen?

Mehr Bewegung mit und ohne Ball, mehr miteinander reden, forderte Pfütze in der Pause. Und die Predigt zeigte Wirkung. Wie ausgewechselt trat das Naunhofer Team in Halbzeit zwei auf. Die Abwehrreihen ließen die Zwickauer Angriffe wirkungslos verpuffen, während vorn durch Tore von Kristin Schneider (35.), Katrin Schneider (36.) und Anne Feige (39./Siebenmeter) Naunhof zum 9:13 verkürzen konnte, bevor Zwickau auf 14:9 (40.) erhöhte. Die nächsten Minuten ging es im Gleichschritt weiter. Nancy Franke spielt auf Maria Gebauer am Kreis – 14:10, Zwickau im Gegenangriff zum 15:10. Nach 44:30 fackelt Nancy Franke aus dem Rückraum (neuer Stand 15:11), bevor Zwickau in der 50. durch Siebenmeter auf 16:11 erhöhen konnte. Doch die Naunhofer Antwort ließ mit Claudia Lochmann zum 12:16-Anschluss nicht lange warten. Da geht noch was. Nancy Franke verwandelte einen Strafwurf zum 13:16. Zwickau scheitert erneut an Naunhofs Torhüterin Stephanie Ehrenberg. Im Gegenzug traf Natalie Kruck vom Kreis. Zwickau führte nur noch knapp und sieben Minuten waren noch zu spielen. Aber auch die Zwickauer Abwehr stand gut. Die Uhr zeigte noch vier Minuten an. Franziska Tag zog von halbrechts ab, es stand nur noch 16:15 für Chemie. Noch eine Minute: Naunhof war im Angriff, als Maria Gebauer gefoult wurde. Nancy Franke verwandelte den Siebenmeter zum Klassenerhalt-bedeutenden 16:16. Aber 40 Sekunden waren noch zu spielen. Zwickau im Angriff – Naunhof ließ keinen Torwurf zu: Zwei Sekunden vorm Abpfiff führten die Gastgeberinnen einen Freiwurf schnell aus, spielten den Ball nach links außen und unter Bedrängnis gelang den Chemikerinnen in der Schlusssekunde der Treffer zum 17:16-Sieg.
Hängende Köpfe bei den Naunhoferinnen und Jubel auf Zwickauer Seite. Da Taucha zu Hause 22:20 gegen Döbeln gewann, rutschte Naunhof damit auf den Abstiegsplatz. Nun muss abgewartet werden, ob es vielleicht doch noch ein Hintertürchen für den Klassenerhalt gibt. Ob Naunhof nächstes Spieljahr Verbands- oder Sachsenliga spielt, könnte mit davon abhängen, ob die Landesmeister Thüringens und Sachsen-Anhalts ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen oder nicht.
Für den BSC Victoria Naunhof spielten: Stephanie Ehrenberg, Ina Kunstmann (beide TH), Claudia Lochmann (2), Maria Gebauer (1), Kristin Schneider (1), Franziska Tag (1), Katrin Schneider (3), Luisa Weihmann, Natalie Kruck (1), Nancy Franke (5/2), Anne Feige (2/1), Marlies Porath, Josephine Lipfert.
Siebenmeter: Zwickau 8/3, Naunhof 4/3,
Zeitstrafen: Zwickau 4, Naunhof 1.

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