Pressemitteilung des TSV 1884 Naunhof e.V., SV Naunhof 1920 e.V. und des BSC Victoria Naunhof e.V.

Der 27. November 2014 war kein guter Tag für den Breitensport in Naunhof, vor allem nicht für die Mannschaftssportarten und für den Seniorensport und die diese tragenden Traditionsvereine. Der Bürgermeister hat im Stadtrat eine Entgeltordnug für die Sportstätten durchgesetzt, mit finanziellen Belastungen, für die noch gar nicht klar ist, wie die Vereine sie umsetzen können. Dabei wurde kein Fristaufschub gewährt. Die Ordnung soll mit 01.01.2015 vollinhaltlich in Kraft treten. Ob dies rechtlich überhaupt zulässig ist, wird zu prüfen sein. Die Vereine können doch erst jetzt auf die neue Ordnung mit Mitgliederversammlungen, in denen wahrscheinlich drastische Beitragserhöhungen (bis zu 100%) beschlossen werden müssen, reagieren. Dafür haben sie Ladungsfristen einzuhalten.
Die Debatte im Stadtrat war für die zahlreich erschienen Sportlerinnen und Sportler ernüchternd. Die sozialen Leistungen der Vereine, ihr Beitrag zum Erhalt der Gesundheit der Aktiven, das Engagement der ehrenamtlich Tätigen spielten dabei keine Rolle. Sportlerinnen und Sportler wurden eher so dargestellt, als betrieben sie auf Kosten der übrigen Steuerzahlerinnen und -zahler ihr Hobby. Gegenseitige Schuldzuweisungen und die Drohung des Bürgermeisters, man dürfe ihm doch keine Niederlage bereiten, dominierten hingegen die Beratung. Differenzierungen bezüglich der Sportarten und der für sie notwendigen Ressourcen blieben aus. Es ist aber nun mal auch ein finanzieller Unterschied, ob ich meinen Sport als einzelner auf einer Matte oder im Ring austragen oder mit dem Rad auf der Straße fahren kann oder ob ich dazu ein gepflegtes Fußballfeld oder eine ganze Sporthalle und eine Mannschaft brauche. Dass für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger erschwingliche sportliche Betätigung genau so wichtig ist wie für Kinder und Jugendliche, wurde völlig ausgeblendet. Einige Redebeiträge zeugten von wenig Kompetenz und noch weniger Wissen um die längst regelmäßig geleistete freiwillige Arbeit der Sportlerinnen und Sportler z. B. zum Erhalt der Sportstätten sowie der Sauberhaltung des umliegenden Geländes.
Die Bereitschaft der Vereine, sich angemessen an der Finanzierung ihrer Sportarten zu beteiligen, wurde nicht berücksichtigt. Der Bürgermeister hat auch nie auf Augenhöhe mit den Vereinen gesprochen oder gar verhandelt. Briefe an den Kreissportbund (Peter Porsch, 08.04.2014) oder den Bürgermeister (Peter Porsch, 02.01.2014) blieben unbeantwortet. Wenig konkreten Einzelgesprächen mit den Vereinen im April 2014 folgte die einzige offizielle und konkrete Information über die Pläne des Bürgermeisters am 25.08.2014, die aber danach offensichtlich, aber ohne uns zu informieren, wieder Veränderungen unterworfen wurden. Einzig der Vertreter des Kreissportbundes und zugleich des Vereins AktivSport Saxonia e.V., Herr Schramm, fungierte offensichtlich als Berater des Bürgermeisters (vgl. LVZ/Muldental, 04.11.2014). Insofern können wir Vorwürfe, die Vereine hätten keine eigenen Vorschläge gemacht, nicht verstehen. Ganz im Gegenteil, unsere Vereine luden die Stadträte zum 27.06.2014 zu einem Gespräch in die Gaststätte Rosengarten ein. In dieser Sache darf das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.

Christa Heidel
Hubert Zeising
Prof. Dr. Peter Porsch​

Naunhof, 29.11.2014

Facebook
Twitter
LinkedIn
Nach oben scrollen